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Der Bioklassiker - Brennnesseljauche


Der Bio-Klassiker – die Brennnesseljauche

 

Die Brennnessel ist eine der bekanntesten einheimischen Pflanzen. Bereits als Kind bekommt man Kontakt mit ihr und behält sie meist in nicht so guter Erinnerung weil die Begegnung ein unangenehmes Gefühl hinterließ. Die meisten Gärtner möchten sie am liebsten für immer aus ihren Garten verjagen, aber was für ein fataler Irrtum. Denn die Brennnessel ist nicht nur Unkraut, sondern eine sehr beachtliche Heil- und Nutzpflanze.

 

Biologische Brennnesseljauche für den Garten

Gerade stark zehrendes Gemüse wie Kartoffeln, Tomaten, Paprika, diverse Kohlsorten und einige mehr, benötigen Hilfe für ein ertragreiches Ergebnis. Die Brennnessel gibt hier eine natürliche Wachstumshilfe.

 

Wie stelle ich eine Brennnesseljauche her?

 

Da die wenigsten wirklich gegen die Brennhaare gefeit sind, empfehle ich zum Pflücken gute dichte Handschuhe. Pflückt oder schneidet mit einem Messer das obere Kraut ab, Blätter und Stiele. Diese werden vor Ort im Garten in ein geeignetes Gefäß getan, welches in einer halbschattigen Lage stehen sollte. Nicht so dicht an eure oder Nachbars Sitzecke stellen, da es zu einigen nicht angenehmen Gerüchen kommen kann. Das Gefäß kann eine Plastiktonne oder ein dichtes Holzfass sein. Vermeidet bitte einen Behälter aus Metall. Füllt das Gefäß nun locker mit den Brennnesseln auf bis sie zirka dreiviertel voll ist. Gebt jetzt Wasser hinzu bis die Pflanzen gut bedeckt sind, am geeigneten wäre Regenwasser. In den nächsten Tagen kann der Ansatz noch offen stehen, sollte aber täglich mit einem Stab gut durchgerührt werden. Ein dichtes, festes Netz drüber hilft anderen kleinen Lebewesen nicht in den Ansatz zu fallen und zu ertrinken. Bitte achtet darauf. Wenn es anfängt einen unangenehmen Geruch abzugeben legt einen Deckel drüber. Weiterhin rührt ihr täglich einmal gut durch. Die Zersetzung dauert etwas länger als beim Giersch. Erst nach zirka zwei bis drei Wochen ist die Brennnessel zum Einsatz bereit. Das Wort Jauche passt hier ganz gut, denn es riecht doch unangenehm.

Die Brennnesseljauche ist fertig, was nun?

 

Nicht alle Pflanzen benötigen einen so kräftigen Dünger, daher wird gut gewählt, wer davon Nutzen hat. Zarte Pflanzen, wie eure Kräuter, Mohrrüben, Erbsen und Bohnen lasst ihr frei von der Jauche. Aber Kartoffeln, Paprika- und Tomatenpflanzen, wie auch Gurken, Zucchini und Kürbisse freuen sich auf die spezielle Nahrung. Am Anfang seit etwas vorsichtig beim gießen. Mischt die Jauche nicht so stark. Es reichen auf einen Zehnlitereimer Wasser einen halben Liter Jauche. Erst wenn die Pflanzen kräftiger sind vertragen sie auch mehr. Dann mischt ihr einen Liter im Eimer. Begießt die Pflanze nicht von oben, sondern unten, wo die Wurzeln sich befinden, von dort wird die Nahrung aufgenommen und die zarten Blätter verbrennen euch nicht.

 

Warum keinen chemischen Dünger verwenden?

 

Chemische Düngemittel lassen sich nicht nur leicht überdosieren, sie kosten viel Geld, sind nicht biologisch und gehören einfach nicht in den Garten. Die Brennnesseljauche macht minimale Arbeit und bringt einen hohen Nutzen. Ihre Nährstoffe lassen die Pflanzen gut gedeihen und mindern zugleich den Befall von Insekten. Auch euer Gartenboden erfreut sich, denn die Brennnesseljauche ist gesund für die darin lebenden Tiere, wie dem Regenwurm.

 

Tipp:

 

Sammelt nur Pflanzen die noch keine Samen tragen. Nehmt ihr sonst das Kraut mit Samen, können die beim Gießen später mit auf euer Gartenbeet gelangen und dort gut gedeihen.

 

© by Haideé Zindler